Museum

Im Hinterglasmueum Sandl zeigen wir Ihnen in anschaulicher Weise, warum sich dieses außergewöhnliche Gewerbe und die bunte Vielfalt der Erzeugnisse in unserer Gegend sich entwickelt und zu einem wesentlichen Erwerbszweig werden konnte und in seiner Hochblüte eine Produktion von ca. 50.000 Bildern hervorbrachte, die in große Teile der ehemaligen Monarchie in Österreich verkauft wurde und den Menschen Freude bereitete.

In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wanderten aus Nordböhmen die ersten Hinterglasmaler nach Buchers (heute Pohoří na Šumavě in Tschechien) und begannen Bilder „hinter dem Glas“ zu bemalen. Um 1800 gründeten 2 Hinterglasmaler mit ihren Familien und Gehilf.innen aus dem nahen Buchers eine Malerwerkstätte in Sandl. War sie einst Haupt- oder Zuerwerb, ist sie heute bei uns Hobby, Freude an kreativer Betätigung, Tradition und immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO: die Hinterglasmalerei in Sandl.

Der Reichtum der Bildproduktion in Sandl liegt in der strahlenden Wirkung der Farben, die auf der Rückseite der Flachglasscheiben aufgetragen wurden. Die Anzahl der Farben war zwar sparsam gewählt, wurden aber von den Malern allerdings meisterhaft kombiniert. Die Handhabung der Farbklänge Blau-Ockergelb, Blau-Zinnoberrot und Zinnoberrot-Moosgrün und dazu ein sorgfältig aufgetragenes Blattgold ist mit ein Grund für die große Popularität dieser Bilder einst und heute.

Die bevorzugten Motive der Sandler Bilder sind Heiligendarstellungen, vorwiegend aus dem bäuerlichen Bereich, dazu lokal verehrte Patrone und Wallfahrtsgnadenbilder. Ein weiteres Spezifikum sind die Blumen, allen voran die Rose, die man zu Recht auch als Erkennungsmerkmal für Sandl bezeichnen kann. Dienten sie anfänglich als Lückenfüller für die freigebliebenen Ecken eines Bildes, begann man sie auch als Einzelmotiv zu malen.

Malerfamilien, wie Berger, Pautsch, Goldmann, Köck und schließlich die Thumayrs, machten Sandl im 19.Jahrhundert weit über die Grenzen der Donaumonarchie bekannt. Hausierer – „Kraner“ und „Gottscheberer“ – trugen die Bilder in alle Länder, sogar bis nach Russland. In weiter entfernte Orte der damaligen Donaumonarchie ließen sie sich Bilderkisten mit der Eisenbahn nachschicken.

Das „Sandlbild“ ist zum Begriff geworden und bedeutet für viele das Hinterglasbild schlechthin.

Interessante Links

Gemeinde Sandl

Bucherser Heimatverein

Glaseum Raimundsreuth

UNESCO

Mühlviertler Museumsstraße